Was ist „normal“?

Wir feiern heute 70 Jahre Schutz der Menschenrechte durch die UN und versuchen die gegenwärtigen Flüchtlingsströme durch einen neuen Migrationspakt in den Griff zu bekommen.

Grundsätzlich sollten alle Menschen gleich und gerecht behandelt werden, ohne Einschränkungen wegen ihres Aussehens oder ihrer Herkunft.

Davon sind wir allerdings weit entfernt.

Selbst wir Deutschen sind innerhalb unseres Landes oft Fremdlinge, wenn wir aus einer ganz anderen Region kommen und es uns in ein kleines Dorf verschlägt, wo jeder jeden seit Generationen kennt und ein ganz anderer Dialekt gesprochen wird.

Wir haben es grundsätzlich schwer, über die gewohnten Normen hinaus zu denken.

Das macht es neuen Impulsen nicht leicht, Boden zu gewinnen und sich zu verwurzeln.

Die Zukunft zeichnet sich dadurch aus, dass sich sich von der Gegenwart unterscheidet.

Wenn wir also Fortschritt wollen, bleibt uns nichts anderes übrig, als jeden Tag ein bisschen über unsere Gewohnheiten hinauszuwachsen und neue Menschen mit allem, was sie an kulturellen Eigenheiten mitbringen, offenherzig zuzulassen.

Heimatlos

In Bayern legt man sehr viel Wert auf die „Heimat“ und weil unser derzeitiger Innenminister ein Bayer ist, hat er gleich ein „Heimatministerium“ gegründet.

Er sollte also Verständnis für jene haben, die ihre Heimat verloren haben.

Danach sieht es im Moment aber nicht aus.

Im Gegenteil, in Brüssel ringt man heute auf dem europäischen Migrationsgipfel darum, wie wir unsere Grenzen noch besser dicht machen können, um uns die Flüchtlingsströme vom Hals zu halten.

Jeder weiß, dass es die Rüstungsindustrie und die gnadenlosen Handelspraktiken der Weltkonzerne sind, die die Infrastruktur und die Lebensgrundlage in diesen Ländern zugrunde gerichtet haben und die Menschen jetzt in die Flucht treiben.

Aber gesprochen wird wenig darüber und erst recht nicht gehandelt.

Das ist extrem kurzsichtig und unfair den vielen namenlosen Menschen gegenüber, die alles riskieren, um zu uns zu kommen.

Heimatlos.jpg