Was ist „normal“?

Wir feiern heute 70 Jahre Schutz der Menschenrechte durch die UN und versuchen die gegenwärtigen Flüchtlingsströme durch einen neuen Migrationspakt in den Griff zu bekommen.

Grundsätzlich sollten alle Menschen gleich und gerecht behandelt werden, ohne Einschränkungen wegen ihres Aussehens oder ihrer Herkunft.

Davon sind wir allerdings weit entfernt.

Selbst wir Deutschen sind innerhalb unseres Landes oft Fremdlinge, wenn wir aus einer ganz anderen Region kommen und es uns in ein kleines Dorf verschlägt, wo jeder jeden seit Generationen kennt und ein ganz anderer Dialekt gesprochen wird.

Wir haben es grundsätzlich schwer, über die gewohnten Normen hinaus zu denken.

Das macht es neuen Impulsen nicht leicht, Boden zu gewinnen und sich zu verwurzeln.

Die Zukunft zeichnet sich dadurch aus, dass sich sich von der Gegenwart unterscheidet.

Wenn wir also Fortschritt wollen, bleibt uns nichts anderes übrig, als jeden Tag ein bisschen über unsere Gewohnheiten hinauszuwachsen und neue Menschen mit allem, was sie an kulturellen Eigenheiten mitbringen, offenherzig zuzulassen.

Menschenwürde

Klaus Kleber hat mich heute Abend mit dem sehr eindrücklichen Film „Unantastbar“ im ZDF beeindruckt, der den Menschenrechten nachgeht, die vor 70 Jahren in der UN-Deklaration von vielen Staaten unterschrieben worden sind, aber bei weitem nicht überall mehr eingehalten werden.

Was 3 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg aus der damaligen Erschütterung heraus beschlossen worden ist, ringt heute an vielen Orten der Welt ums Überleben.

In wenigen Zeilen versuche ich in meinem Gedicht einen Maßstab zu beschreiben, mit dem wir messen können, ob wir die Menschenwürde, das oberste Menschenrecht, wirklich respektieren.

Bewegungsfreiheit und freie Meinungsäußerung ist inzwischen auch bei uns sehr eingeschränkt worden.

Das weiß jeder, der in einem therapeutischen Beruf arbeitet und nicht frei heraus schreiben darf, wie er Menschen hilft und mit welchen Mitteln, weil er sonst abgemahnt wird.

Von daher ist die Menschenwürde nicht nur in den Ländern in Gefahr, die jeden Tag in den Nachrichten auftauchen, sondern auch unmittelbar um uns herum.