Was dann?

Die Passionszeit ist die unbequemste Zeit des Jahres, denn sie konfrontiert uns mit Vergänglichkeit, Leid und Sterben.

Obwohl jeder weiß, dass er irgendwann auch „dran“ ist, machen wir gerne einen großen Bogen um unsere eigene Vergänglichkeit.

Dabei sind wir gar nicht „vergänglich“.

Nur unser Körper wird uns eines Tages verabschieden und dann spätestens heißt es für die Seele, sich an ihre geistige Heimat zu erinnern.

Tun wir das freiwillig schon vorher, bevor uns das Schicksal dazu „zwingt“, wird unser Aufenthalt auf der Erde viel entspannter und gelassener.

Unser Leben wird zu einer Art „Urlaub“, von dem wir ja auch wissen, dass er irgendwann endet und wir wieder nach Hause fahren.

Insofern hat die Passionszeit auch etwas Gutes, nämlich die wahren Verhältnisse klar zu machen, in denen wir leben, sterben und auferstehen.

Leben und Sterben

Kaum ein Thema berührt uns so sehr wie das Sterben, vor allem, wenn es Kinder oder jüngere Menschen sind, mit deren Abschied wir nicht rechnen konnten.

Um so wichtiger ist es, sich klar zu machen, dass es nicht nur ein Diesseits gibt, sondern auch ein Jenseits und dass sich das Leben im Wechselspiel der beiden Aufenthaltsorte abspielt, so wie es auf der Erde den Wechsel von Tag und Nacht gibt.

Und so, wie wir nichts verlieren, wenn wir uns am Abend der Nacht anvertrauen, so verlieren wir auch nichts, wenn wir die Augen schließen, um für eine Zeit im Jenseits weiter zu lernen, aufzutanken und mit neuen Impulsen und oft sogar im gleichen, uns vertrauten Menschenumfeld wieder zu inkarnieren.

Wer nun behauptet, darüber kann man doch gar nichts wissen, der hat sich mit dem Thema noch nicht gründlich genug beschäftigt.

Ansonsten wäre er durch alle Jahrhunderte menschlicher Geistesgeschichte in allen Kulturen darauf gestoßen, dass es diesen Kreislauf des wiederkehrenden Lebens gibt.

Wer die Erde früh verlässt Bild

Diesseits und Jenseits

Für unsere geistige Gesundheit ist es wichtig, zumindest eine gewisse Vorstellung vom Jenseits zu haben als Ergänzung zum Diesseits.

Das Lebensgefühl ist ein vollkommen anderes, wenn ich davon ausgehen kann, dass es nach dem Sterben weiter geht und ich als Seele erhalten bleibe.

Wer meint, durch das Ablegen des Körpers auch alles andere zu verlieren, was ihn ausmacht, ist nicht zu beneiden.

Es macht einen großen Unterschied, ob ich davon ausgehe, dass eines Tages alles aus ist oder ob ich beim Sterben lediglich die Ebene wechsle, wie letztlich jede Nacht auch.

Allerdings wäre es zu kurz gedacht, wenn man meint, nur, weil man den Leib verlassen hat, ist man schon im Jenseits.

Nahtoderfahrungen zeigen ja, dass die Seele zunächst noch an dem Ort verweilt, wo sie sich aus dem Körper gelöst hat.

Der Schritt, ins Jenseits zu wechseln, ist ein bewusster und führt durch ein Lichttor, das dem Verstorbenen wie eine Sonne am Himmel erscheint.

Weil davon wenig gesprochen wird, ist es für Verstorbene keine Selbstverständlichkeit, im Jenseits auch wirklich anzukommen, weshalb es in vielen Kulturen begleitende Rituale gibt, der Seele dabei zu helfen, den Weg dorthin zu finden.

Das heißt für die Hinterbliebenen auch, den Angehörigen gehen zu lassen und nicht das Gefühl zu vermitteln, er sei hier unentbehrlich.

Was uns nicht daran hindern braucht, uns liebevoll an die schönsten Momente mit ihm zu erinnern und uns noch einmal ein Wesensbild von ihm zu machen.

Und dann zu wissen, dass sich Diesseits und Jenseits ganz nahe sind und Verstorbene uns auch aus dem Jenseits heraus wahrnehmen und begleiten können, wenn sie möchten.

Wer Sterbenden eine Hilfestellung geben will, kann sie in dieses Gedicht eintauchen lassen:

Sterben