Wenn, wie gestern in Japan, die Erde bebt, wird den Menschen buchstäblich der Boden unter den Füßen entzogen.
Das kratzt am Urvertrauen, sich wenigstens auf die Stabilität der Materie verlassen zu können.
Auf vieles andere ist sowieso kein Verlass und kann sich jeden Tag ändern.
Wenn das Stabilste unserer Erde, ihre Oberfläche, nicht stabil ist, was dann?
In drei Evangelien findet sich der Satz: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.“
Sind Worte wirklich stabiler als die Erde?
Wer einmal durch ein böses Wort verletzt worden ist, weiß, dass es tatsächlich nachhaltiger an ihm nagt, als sich an einem Stein zu stoßen.
Was vermögen dann erst Worte und ein Zuspruch zu leisten, den der Himmel uns schickt?
Erdbeben können uns dazu veranlassen, darüber nachzudenken, worauf wir unser Urvertrauen aufbauen: auf den Boden unter unseren Füßen oder auf das Wort, aus dem im Anfang alles geworden ist?