Der heutige Reformationstag mag als Anlass dienen, zu hinterfragen, welche Reformation in diesem Jahr angesagt sein könnte.
Im Moment haben viele Menschen die Einschränkungen ihrer Lebensweise durch die Politik verständlicherweise satt und sehnen sich nach der Normalität zurück, die wir vor einem Jahr noch hatten.
Dass wieder alles still gelegt wird im öffentlichen Leben und in den sozialen Beziehungen frustriert nicht nur jene, die dadurch ihre Existenz bedroht sehen oder verlieren.
Jede Einschränkung der Lebensweise ist letztlich eine Herausforderung, nach einer anderen Lebensweise zu suchen, also nicht aufzugeben, sondern dadurch erst recht beweglich zu werden, aber auf anderen Gebieten.
Egal, was noch alles kommen mag und unabhängig davon, ob es gerechtfertigt ist oder nicht, das Leben wird in jedem Fall weiter gehen.
Und am gefragtesten sind nun diejenigen, die uns Auswege aus der Krise zeigen können.
Dazu braucht es aber auch Menschen, die mitmachen und sich darauf einlassen, neue Tätigkeiten zu entdecken, neue Berufsfelder zu erschließen, neue Kommunikationsmöglichkeiten und Interessen zu eröffnen.
Jeder körperbehinderte Mensch, der vorher gesund war, kann ein Lied davon singen, wie er sich zum Beispiel an den Rollstuhl, an ein Leben ohne Augenlicht oder ohne einen Arm gewöhnen musste und was es ihm abverlangt hat, mit der eingeschränkten Situation fertig zu werden.
Allen gemeinsam ist aber, dass sie sich als Menschen neu definieren mussten und zum Schmied ihres eigenen Glückes wurden, wenn sie es geschafft haben.
Helfen wir uns doch gegenseitig dabei, unser Leben zu reformieren, also in eine neue Form zu bringen und entdecken dabei Spielräume, die uns vorher verborgen geblieben waren.
Es liegt an uns, andere Beweglichkeiten zu entdecken als die bisher gewohnten z.B. in einem Fitness-Studio oder Sportverein.
Mit genügend Phantasie und Kreativität werden wir zu wahren Lebenskünstlern und überwinden die lähmenden Blockaden von Angst und Erstarrung.