Am heutigen Aschermittwoch geht die turbulent-lustige Faschingszeit in die ernste Passionszeit über.
Das ist ein guter Tag, um über zwei Strömungen nachzudenken, die uns seit Kain und Abel, den Kindern von Adam und Eva, begleiten.
Abel ist Nomade gewesen, lebte also sehr im Einklang mit der Natur und hat nur das genommen, was gewissermaßen „auf dem Weg“ lag.
Kain wurde sesshaft, begann das Feld zu bestellen und ist in der weiteren Steigerung der Prototyp des Menschen, der die Fruchtbarkeit der Erde immer mehr ausnützen möchte.
Er steht für das Denken von beständigem Wirtschaftswachstum ohne Berücksichtigung der Folgen für die Erde.
Wenn wir weiterhin alles machen, was machbar ist, werden wir die Endlichkeit der Erde immer mehr zu spüren bekommen.
Deshalb gehen die „Abeliten“, die sich das Leben im Einklang mit der Natur wünschen, zunehmend auf die Straßen und fordern ein Umdenken ein.
Weil wir anderen nicht vorschreiben können, was sie mit ihrer Freiheit machen, bleibt uns nur, uns selbst zu fragen, ob wir mehr das Denken von Kain oder von Abel in uns tragen.
Es wäre schön, wenn die Nachfolger des Abel so vorbildliche Oasen der Regeneration und des vernünftigen Lebens schaffen, dass die Kainiten sich davon anstecken lassen.
Wenn sich so das „Abel-Virus“ ausbreitet, kann sich das „Corona-Virus“ getrost verabschieden und die Zeit des Innehaltens, die es uns verordnet hat, ist vorbei.