Kain und Abel

Am heutigen Aschermittwoch geht die turbulent-lustige Faschingszeit in die ernste Passionszeit über.

Das ist ein guter Tag, um über zwei Strömungen nachzudenken, die uns seit Kain und Abel, den Kindern von Adam und Eva, begleiten.

Abel ist Nomade gewesen, lebte also sehr im Einklang mit der Natur und hat nur das genommen, was gewissermaßen „auf dem Weg“ lag.

Kain wurde sesshaft, begann das Feld zu bestellen und ist in der weiteren Steigerung der Prototyp des Menschen, der die Fruchtbarkeit der Erde immer mehr ausnützen möchte.

Er steht für das Denken von beständigem Wirtschaftswachstum ohne Berücksichtigung der Folgen für die Erde.

Wenn wir weiterhin alles machen, was machbar ist, werden wir die Endlichkeit der Erde immer mehr zu spüren bekommen.

Deshalb gehen die „Abeliten“, die sich das Leben im Einklang mit der Natur wünschen, zunehmend auf die Straßen und fordern ein Umdenken ein.

Weil wir anderen nicht vorschreiben können, was sie mit ihrer Freiheit machen, bleibt uns nur, uns selbst zu fragen, ob wir mehr das Denken von Kain oder von Abel in uns tragen.

Es wäre schön, wenn die Nachfolger des Abel so vorbildliche Oasen der Regeneration und des vernünftigen Lebens schaffen, dass die Kainiten sich davon anstecken lassen.

Wenn sich so das „Abel-Virus“ ausbreitet, kann sich das „Corona-Virus“ getrost verabschieden und die Zeit des Innehaltens, die es uns verordnet hat, ist vorbei.

Maria Lichtmess

Heute ist Maria Lichtmess, ein kaum noch beachteter Feiertag.

Das ist schade, denn an diesem Tag wurde von dem Priester Simeon und der Prophetin Hanna bei der „Darbringung Jesu“ im Tempel von Jerusalem bekräftigt, dass es sich hier um den im Judentum sehnsüchtig erwarteten Messias handelt.

Wie sähe es in Israel heute aus, wenn man damals auf die beiden gehört und sich über die Erfüllung der Prophezeiungen gefreut hätte?

Stattdessen werden in Washington einseitige und gleichzeitig zwielichtige „Friedenspläne“ geschmiedet, die von Anfang an zum Scheitern verurteilt sind.

Wie viele Jahrhunderte will man sich im „Heiligen Land“ die Ohren noch zuhalten und die ganze Welt damit beschäftigen?

Umso mehr wäre es schön, wenn die Christen das Weihnachtsfest wirklich 40 Tage „durchhalten“ würden, um zu begreifen, wer sich da in das Judentum eingebettet hat und welcher Segen von ihm ausgeht.

Aber vordergründig werden auf dem „synodalen Weg“ Themen wie das Zölibat, die Missbrauchsaufarbeitung oder das Priestertum der Frauen diskutiert und so suhlt man sich im Schatten der Kirche mehr, als sich von ihrem Licht bescheinen zu lassen.

Schauen wir wenigstens am heutigen Gedenktag auf die Wurzeln des Christentums, dann spüren wir den fruchtbaren Boden, in den es gepflanzt worden ist.