Der Feiertag

Heute ist ein Brückentag, der dafür sorgt, dass viele Arbeitnehmer wegen des gestrigen Feiertages ein verlängertes Wochenende haben.

Wir verdanken viele Feiertage dem christlichen Festeskreis und es gibt ja schon Stimmen, die fordern, auch islamische Feiertage als offiziell freie Tage einzuführen.

Die Moslems wüssten wahrscheinlich besser Bescheid, was dann zu feiern wäre.

Bei den Christen verschwindet das Bewusstsein über die Bedeutung der Feiertage mehr und mehr.

Übrig bleibt nur die Freude auf ein paar freie Tage.

Feiertage sind aber kulturelle Höhepunkte des Jahres und werden im Himmel sehr ernst genommen und auch entsprechend gefeiert.

Es wäre schön, wenn wir wieder eine Feiertagskultur entwickeln könnten, die aus mehr besteht als Freizeitvergnügen und kulinarischen Genüssen.

Ansonsten werden uns die Feiertage irgendwann abhanden kommen.

Himmelfahrt

Was geschieht, wenn der Christus, der schon bei seiner Verklärung gezeigt hat, dass er wie die Sonne leuchten kann, in den Himmel aufsteigt?

Sein Auferstehungsleib wird zur Lichtgestalt, die über das Spektrum der Regenbogenfarben entschwindet.

Diese Farbigkeit schenkt sich aber nicht nur in den Himmel hinein, sondern auch zur Erde hin.

Auf dem heute morgen im Allgäu aufgenommenen Bild sieht man sehr schön, wie die Landschaft förmlich gebadet wird im Licht.

Und das, was die physische Sonne vormacht, vollzieht der Christus auf geistiger Ebene ganz entsprechend.

Von daher ist Himmelfahrt jedes Jahr ein großes Farbengeschenk auch an die Erde, die es dankbar tief in sich einsaugt wie ein trockener Schwamm und damit Regenerationsimpulse empfängt.

Wir können daran anknüpfen, wenn wir aus den Höhen die Regenbogenfarben erbitten, durch uns hindurch strömen lassen und an die Erde weiterschenken.

Wo sich Himmelfahrt und Erdenfahrt der Farben die Hand reichen, atmet die Erde Hoffnungsluft und Zuversicht, dass wir den (Klima)Wandel schaffen werden.

Würde

Leider bleibt der Artikel 1 unseres Grundgesetzes, der heute 70. Geburtstag feiert, oft ein Konjunktiv, also eine Möglichkeitsform, an deren Ausgestaltung es mangelt.

Würden wir die Würde des Menschen tatsächlich vollumfänglich anerkennen, sähe die Welt ganz anders aus.

Aber immerhin hat dieses Postulat jetzt 70 Jahre durchgehalten und es darf hinterfragt werden, wie es damit weitergehen soll.

Ich würde gerne den Begriff der „Würde“ auf die ganze Schöpfung ausdehnen, die unter der „Bürde“ unserer Missachtung leidet, einschließlich der Tiere und Pflanzen.

Da ist noch viel Handlungsbedarf, ansonsten wird unserer „verbrauchter“ Planet eine „Hürde“, die wir nur schwer überwinden.

Europa

Es wird spannend am kommenden Sonntag, wenn das neue Europaparlament gewählt wird.

Zwischen Russland und Amerika steht Europa gerade in der Zerreißprobe, ob sich die Menschen durch Fake News dazu hinreißen lassen, das Zusammenwirken der Vielfalt der Völker immer mehr aufzukündigen und Alleingänge zum Heil zu versuchen.

Wo die hinführen, könnte man leicht an der Türkei, Ungarn, Großbritannien und Amerika ablesen, bevor man sich entscheidet, in dasselbe Horn zu blasen.

Zumindest wählen sollte man gehen, damit die eigene Stimme und Meinung mitgezählt wird und sich in dem Wahlergebnis niederschlägt.

Was dann dabei heraus kommt, werden wir wohl erst einmal akzeptieren müssen.

Die Wiese

Obwohl am 4. Mai der Bericht der Konferenz zur Weltbiodiversität aus Paris die Medienwelt aufgeschreckt hat, wollte man am 6. Mai die Wälder Brandenburgs mit dem Insektengift „Karate Forst“ aus der Luft besprühen, um die Nonnenraupen, aber damit auch viele andere Gliederfüßler zu töten.

Dabei weiß man schon lange, dass Monokulturen zu erhöhter Waldbrandgefahr und einseitigem Insektenbefall beitragen und man nur mehr Mischwald anlegen müsste, um diese Probleme in den Griff zu bekommen.

Aber der Einsatz von Giften ist nicht nur in der Kriegsführung, sondern auch in der Landwirtschaft und natürlich auch in der Medizin zur Standardwaffe geworden.

Chemotherapie und das Impfen kleinster Kinder mit Giftstoffen wird zunehmend sogar zwangsverordnet, wenn die Eltern sich dagegen wehren sollten.

Ein wunderschöner Film über „Die Wiese – Das Paradies nebenan“ kann uns da eines Besseren belehren und lässt uns eintauchen in den Mikrokosmos vor der Haustüre.

Wenn da nicht die Rasenmäher wären, die in diesen Tagen das aufkeimende Wachstum gleich wieder zunichte machen.

Geburtstagsfragen

Gestern wurde ich wie jedes Jahr mit meinem Geburtstag konfrontiert.

Was fragt der Geburtstag uns, habe ich mich gefragt.

Mit Kaffee und Kuchen und „sich feiern lassen“ muss es ja nicht getan sein.

Was aber dann?

So sind die folgenden Zeilen entstanden, die sich natürlich auch jeder andere stellen kann, der irgendwann mal wieder Geburtstag hat.

Denn leider vergessen wir ja erst einmal, warum wir uns überhaupt inkarniert haben und manchmal dauert es ziemlich lange, bis wir drauf kommen, was der Grund gewesen sein mag.

Der eine oder andere wird ihn vielleicht nie erfahren, weil er nicht gewusst hat, dass man sich diese Fragen stellen kann und es darauf sogar Antworten gibt.

Arme Künstler

Der neue Film über Vincent van Gogh, „An der Schwelle zur Ewigkeit“, zeigt in eindringlichen Bildern, wie einsam mancher Künstler mit seinen Wahrnehmungen gelassen wird.

Wäre da nicht der einfühlsame Bruder gewesen, hätten wir heute wahrscheinlich nicht diese Fülle an Bildern dieses zu Lebzeiten verkannten Malers in den Museen hängen.

Gott sei Dank reicht oft nur ein verständnisvoller Mensch, um das Lebenswerk eines in die Zukunft schauenden Menschen zu hüten und zu retten.

Wer heute das Internet durchforstet, sieht, dass sich ganz viele Menschen künstlerisch betätigen, weil es ihnen einfach Freude macht.

Es stimmt immer mehr der Spruch von Joseph Beuys: „Jeder Mensch ein Künstler“.

Was und wer dann von den vielen Künstlern langfristig geliebt und verehrt wird, müssen wir abwarten.