Was ist „normal“?

Wir feiern heute 70 Jahre Schutz der Menschenrechte durch die UN und versuchen die gegenwärtigen Flüchtlingsströme durch einen neuen Migrationspakt in den Griff zu bekommen.

Grundsätzlich sollten alle Menschen gleich und gerecht behandelt werden, ohne Einschränkungen wegen ihres Aussehens oder ihrer Herkunft.

Davon sind wir allerdings weit entfernt.

Selbst wir Deutschen sind innerhalb unseres Landes oft Fremdlinge, wenn wir aus einer ganz anderen Region kommen und es uns in ein kleines Dorf verschlägt, wo jeder jeden seit Generationen kennt und ein ganz anderer Dialekt gesprochen wird.

Wir haben es grundsätzlich schwer, über die gewohnten Normen hinaus zu denken.

Das macht es neuen Impulsen nicht leicht, Boden zu gewinnen und sich zu verwurzeln.

Die Zukunft zeichnet sich dadurch aus, dass sich sich von der Gegenwart unterscheidet.

Wenn wir also Fortschritt wollen, bleibt uns nichts anderes übrig, als jeden Tag ein bisschen über unsere Gewohnheiten hinauszuwachsen und neue Menschen mit allem, was sie an kulturellen Eigenheiten mitbringen, offenherzig zuzulassen.

Weisheit

Die älteren Menschen kennen noch das „Buch der Weisheit“ aus dem Alten Testament, griechisch „Sophia“, wo sie als weibliche Ergänzung um den Schöpfer tanzt und ihn inspiriert.

Die junge Generation kennt wahrscheinlich eher die humanoide „Roboterfrau Sophia“ und verbindet mit Weisheit nun durch Missbrauch dieses Namens zukünftig „künstliche Intelligenz“.

Heute kommt auch noch der Nikolaus, der als alte weise Gestalt die Weisheit des Alters symbolisiert und den Jungen nahe bringt.

Leider werden die weisen alten Menschen immer weniger, weil die Gehirne der Senioren durch zu viele Giftstoffe und Medikamente gelitten haben und in Demenz versinken.

Gerade brachte der Postbote den neuesten Band XXI Bibliothek deutschsprachiger Gedichte.

Da wurde mein Gedicht über die Weisheit aufgenommen und so gibt es heute mehrere Gründe, es hier zu posten.

Menschenwürde

Klaus Kleber hat mich heute Abend mit dem sehr eindrücklichen Film „Unantastbar“ im ZDF beeindruckt, der den Menschenrechten nachgeht, die vor 70 Jahren in der UN-Deklaration von vielen Staaten unterschrieben worden sind, aber bei weitem nicht überall mehr eingehalten werden.

Was 3 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg aus der damaligen Erschütterung heraus beschlossen worden ist, ringt heute an vielen Orten der Welt ums Überleben.

In wenigen Zeilen versuche ich in meinem Gedicht einen Maßstab zu beschreiben, mit dem wir messen können, ob wir die Menschenwürde, das oberste Menschenrecht, wirklich respektieren.

Bewegungsfreiheit und freie Meinungsäußerung ist inzwischen auch bei uns sehr eingeschränkt worden.

Das weiß jeder, der in einem therapeutischen Beruf arbeitet und nicht frei heraus schreiben darf, wie er Menschen hilft und mit welchen Mitteln, weil er sonst abgemahnt wird.

Von daher ist die Menschenwürde nicht nur in den Ländern in Gefahr, die jeden Tag in den Nachrichten auftauchen, sondern auch unmittelbar um uns herum.

Die Wahrheit

Findet der Klimagipfel heute in Kattowitz statt, weil es kein Witz ist, dass Katastrophen im Anmarsch sind?

Nomen est omen, aber gestritten wird trotzdem, ob es den Klimawandel gibt oder nicht, zumindest solange der Präsident der USA das vehement bestreitet.

Bei jemanden, der seine Wahl durch Fake-News auf Facebook gewonnen hat, stellt sich die Frage nach der Wahrheit nicht so sehr, weil wir nur das Gegenteil zu denken brauchen, was er sagt.

Schlimmer sind die Halbwahrheiten, die nur haarscharf an den Realitäten vorbei zielen.

Sie täuschen uns am meisten, denn wir würden so gerne an den Wolf im Schafspelz glauben.

Irdische Wahrheiten sind von Natur aus sehr relativ und genauso schwer zu fassen wie ein Regenbogen.

Mit himmlischen Wahrheiten ist das wesentlich einfacher, aber dazu braucht es unsere Orientierung nach oben und die Bereitschaft, uns inspirieren zu lassen.