Silvesternacht

Die Feinstaub-Diskussion vermiest dieses Jahr allen Freunden der Feuerwerksknallerei gehörig den Silvesterabend.

Es werden aber sicher noch ein paar Jahre ins Land gehen, bis wir uns stattdessen in der Silvesternacht an einen naturnahen Ort begeben, wo wir in Ruhe die Sterne betrachten können und uns für ihre Begleitung durch das vergangene Jahr bedanken.

Immerhin schauen durch den Brauch des Silvesterfeuerwerks ganz viele Menschen zum Himmel hinauf.

Und wenn sie Glück haben, erspähen sie vielleicht Engel der Weihenacht, die sich nur während der Heiligen Nächte unserer Erde nähern.

In jedem Fall bekommt die erste Stunde des neuen Jahres einen zusätzlichen Segen, wenn wir bei all dem Trubel dem Himmel danken, dass es uns gibt und den Hüter des neuen Jahres herzlich willkommen heißen.

An der Schwelle

Bevor das neue Jahr beginnt, sollten wir noch einmal dankbar auf das vergangene Jahr zurückblicken.

Die vielen Sonnenstunden 2018 haben tief in die Probleme der Menschheit hineingeleuchtet und das Bewusstsein dafür geweckt, dass es so nicht weiter geht mit der Umweltverschmutzung und anderen Themen.

Ein Bewusstseinswandel wurde angestoßen, den es im neuen Jahr zu manifestieren gilt.

Amerika will sich aus der Rolle des Weltpolizisten zurückziehen.

Also passen wir selbst auf uns auf, dass wir uns so verhalten, dass es für die Erde erträglich bleibt.

Wenn das ein jeder versucht, statt es von anderen zu fordern, hat das den größten Effekt auf alles und jeden.

Christbaum loben

Von den Bäumen können wir viel lernen und vom Christbaum erst recht.

Denn die Bäume, aus deren Holz auch das Kreuz Christi gemacht wurde, breiten sich gleichermaßen in die Vertikale und in die Horizontale aus.

Durch den Sündenfall ist unser Bewusstsein für die Horizontale, das heißt für die weltlichen Dinge erwacht.

Die Vertikale, das heißt, die Anbindung an den Himmel, ging uns weitgehend verloren.

Diese Anbindung hat der Menschensohn im Kreuz wieder hergestellt.

Und der Christbaum erinnert uns daran, die vertikale Verbindung mehr zu pflegen und uns durch sie zum Strahlen bringen zu lassen.

Im Allgäu schaut man gerne bei seinen Freunden vorbei, „lobt“ den Christbaum und bekommt dann Spirituosen eingeschenkt.

Wie wäre es, beim nächsten mal dieses „spirituelle“ Gedicht mitzubringen und vorzutragen?

Heilige Nacht

200-jähriges Jubiläum feiert das Lied „Stille Nacht, Heilige Nacht“ und die Komponisten damals hätten sich wohl nie träumen lassen, dass es heute in 300 Sprachen und Dialekte übersetzt ist und Menschen in aller Welt ein Gefühl von Weihnachten vermittelt.

Schlicht und einfach kommt es daher, genauso wie das Kind, das es besingt.

Und gerade das ist es, was sich auf Dauer durchsetzt: schlicht, einfach und stimmig zugleich zu sein.

Unaussprechliches kann nur besungen werden, deshalb brauchen wir ein Liedgut, das uns ergreift und mitnimmt.

Und einen Ruhepol schenkt in einer immer komplexeren und schneller tickenden Welt.

Ein großes Licht, ein kleines Kind,

das ist es, was diese Nacht besingt!

Die Nähe Gottes

Oft haben wir schon Probleme, wenn uns ein Tier oder ein Mensch nahe kommt, den wir nicht so gut kennen und einschätzen können.

Wie geht es uns dann erst, wenn uns Gott nahe kommt?

Rechnen wir damit überhaupt?

Weihnachten ist das Fest, wo wir das üben können, weil sich Gott in Gestalt seines Sohnes da ganz klein macht und die Hoffnung hat, dass wir unsere Scheu vor ihm überwinden.

Und wenn er dann erst einmal angekommen ist bei uns, dann tönt er aus uns auch wieder heraus und steckt die anderen an, wenn wir fröhlich singen.

Diesen Prozess beschreibt dieses Gedicht, das ich auch als Lied anhänge für den, der es singen möchte.

 

Tisch-Spruch

„Die Anstalt“, eine scharfsinnige Kabarettsendung im ZDF, setzte sich gestern mit dem Thema „Lebensmittel“ auseinander.

Da konnte einem schon das Lachen und noch mehr das Essen vergehen, wenn einem die gründlich recherchierten Tatsachen zu unserer Fleisch- und Lebensmittelproduktion um die Ohren fliegen.

Hoffnungsfroh macht, dass das Fernsehen es überhaupt erlaubt, den Menschen so kritisch das Weihnachtsessen zu verhageln.

Wir werden nicht immer auf ungesund hergestellte Lebensmittel verzichten wollen, aber wir können vor dem Verzehr kurz innehalten und unser Essen segnen.

Damit fügen wir ihm eine Qualität hinzu, die von oben kommt, die den Wesen dankt, die am Naturwachstum beteiligt sind und nicht zuletzt dem, der das Essen bereitet hat.

Und wenn Tiere verspeist werden, haben sie einen besonderen Dank verdient!

Weihnachten

Oh weh, schon der dritte Advent!

Die Zeit wird knapp bis Weihnachten!

Sind wir darauf vorbereitet?

Ich meine nicht, ob wir alle Geschenke beieinander haben, die andere von uns erwarten.

Sind wir vorbereitet auf das Geschenk, das auf uns wartet?

Ist es uns peinlich, dass wir beschenkt werden oder freuen wir uns darauf, zur Mutter des Christkindes zu werden?

Ja, in der Adventszeit sind auch die Männer schwanger, wenn sie es wollen.

Es schadet ihnen bestimmt nicht, die weiblich-fürsorgliche Seite in sich zu entdecken und liebevoll mit den erwachenden Geistkeimen umzugehen, die sich in ihnen regen wollen.

Sprachlos

Der Attentäter von Straßburg ist verstummt, die Waffen haben gesprochen und der IS den Anschlag für sich reklamiert.

Heute wurde bekannt, dass 2017 in Amerika 40000 Menschen durch privaten Schusswaffengebrauch ums Leben kamen, Suizide mit eingerechnet.

Das sind 110 Menschenleben jeden Tag allein in diesem Land, das als wohlhabend und fortschrittlich gilt.

Waffen versprechen Sicherheit, aber sie verbreiten das Sterben.

Die schärfste Waffe ist unsere Zunge und wir sollten mehr üben, damit sinnvoll umzugehen.

Sie ist ein zweischneidiges Schwert und kann klären und Gewalt verhindern, aber auch verletzen.

Nur ganz wenige Schulen lehren die Kunst der Rhetorik, was schade ist, denn es könnte zu einer friedlicheren Welt vieles beitragen.

Der Messerstecher, der gestern Abend hier in Nürnberg drei Frauen verletzt hat, ist ganz sicher nicht in eine solche Schule gegangen.

Verantwortung

Was kann ein Mensch verantworten?

Letztlich nur das, was er selbst auch wieder gut machen kann, wenn es daneben geht.

Da kommen wir schnell an unsere Grenzen und werden ganz bescheiden und demütig.

Wenn Menschen oder Organisationen glauben, sie könnten z.B. die Verantwortung für terroristische Anschläge übernehmen, dann ist das völlig illusorisch.

Auch der Attentäter von Straßburg wird nicht wieder gut machen können, was er angerichtet hat.

Er kann höchstens auf Vergebung hoffen, damit die Wunden heilen, die er bereitet hat.

Wer Verantwortung ernst nimmt, wird mit Macht sehr vorsichtig umgehen oder sie auf viele Schultern verteilen.

Das würde in manchen Bereichen der Politik und im Finanzwesen gut tun, wo sich heute Macht in unmenschlichem Maße konzentriert.